Die aufrechte Haltung – dynamisch statt statisch

„Setz dich gerade hin! Steh gerade!“

Die meisten von uns kennen diese gut gemeinten Ratschläge von Eltern und Lehrern. Sie werden mit voller Überzeugung ausgesprochen. Doch was ist „gerade“? Bei dieser Frage kommen die Ratgeber in Erklärungsnot – sie meinen in der Regel eine „senkrechte“ Haltung und sehen darin einen ästhetischen Sinn mit Pflicht-Charakter.

Dabei ist der Begriff „gerade“ in Bezug auf Körperhaltung irreführend, denn „gerade“ ist statisch und impliziert dass Körperteile (fest) gehalten werden müssen.

„Leben ist Bewegung – ohne Bewegung findet Leben nicht statt“

Haltung ist für Feldenkrais ein dynamischer Prozess, der mehr mit Loslassen und Bewegung zu tun hat. Für ihn ist jede Haltung recht / gut, bei der das Knochensystem dem Zug der Schwerkraft entgegenwirkt und die Muskeln frei für Bewegung sind. Beim wirksamen Gebrauch des Skeletts kann das Körpergewicht von den Knochen getragen werden und die Muskulatur muss nicht unnötige (Knochen-)Arbeit leisten, sondern ist handlungsbereit für Veränderungen von Ort und Haltung.

Der Körper sollte so organisiert sein, dass er jede Bewegung, z. B. vorwärts, rückwärts, rechts, links, runter, rauf ohne vorheriges Arrangieren der Körpersegmente beginnen kann.

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