Ein großer Forscher – Dr. Moshé Feldenkrais

Die Feldenkrais-Methode geht auf ihren Begründer zurück: Dr. Moshé FeldenkraisMoshé Feldenkrais war ein Mensch voller Wissensdrang und Schaffenskraft.

Mit 13 Jahren verließ er die kleine Stadt in der heutigen Ukraine, in der er 1904 geboren wurde, auf eigene Faust und machte sich auf den Weg nach Palästina. Er arbeitete auf dem Bau, ging weiter zur Schule und setzte sich mit Selbstverteidigungstechniken auseinander, um sich im Straßenkampf gegen die arabischen Angreifer zu wehren.

Anfang der 30er Jahre zog er nach Paris um Ingenieurwesen und Physik zu studieren, promovierte und arbeitete bei Joliot-Curie, dem Nobelpreisträger-Ehepaar und den Entdeckern der ersten Kernspaltung.

Hier lernte er den Gründer des Judo kennen. Moshé Feldenkrais wurde einer der ersten Westlichen mit einem schwarzen Gürtel. Jigaro Kano wurde sein Freund und unterstützte ihn beim Schreiben seiner ersten Bücher, Bücher für den Judosport.

Im englischen Exil (ab 1940) verschlimmerte sich eine Knieverletzung, die er sich beim früheren Fußballspielen zugezogen hatte. Da ihm die Ärzte keine Hoffnung auf Besserung machten, beschloss Moshé Feldenkrais das Problem selbst zu lösen.

Auf Basis seines Forscherdrangs und seinem Verständnis für Physik und Bewegung, begann er sich mit funktionaler Anatomie auseinanderzusetzen. Er erkannte, dass seine Unfähigkeit zu gehen, nicht allein eine Frage der unzureichenden strukturellen Integration seiner Knie war, sondern auch von der Art und Weise seines Gehens abhing.

Moshé Feldenkrais entdeckte revolutionäre, neurologisch begründete Zusammenhänge zwischen Bewegung und der Art, wie wir Menschen denken, fühlen und handeln.

Er experimentierte und verfeinerte seine Entdeckungen – bis er wieder in der Lage war zu gehen.

In den nächsten 30 Jahren entwickelte Feldenkrais schließlich innovative Strategien, nahezu jede menschliche Funktion zu verbessern oder wiederherzustellen. Er arbeitete weltweit sehr erfolgreich mit Menschen aller Fähigkeitsgrade – vom Behinderten bis zum Leistungssportler. U. a. mit Persönlichkeiten wie bspw. dem Dirigenten Yehudi Menuhin und dem ersten israelischen Staatspräsidenten David Ben-Gurion, den er von Rückenschmerzen und anderen Leiden befreite und u. a. einen Kopfstand beibrachte (das Bild ging um die Welt).

In den 70er Jahren fing Moshé Feldenkrais an, seine Methode in Europa, USA und Israel zu unterrichten und sein Wissen bis zu seinem Tod 1984 in Tel Aviv weiterzugeben.

Mein Ausbilder Roger Russell hat ihn noch persönlich kennen, seine geniale Methode schätzen und anzuwenden gelernt.

Hier zwei Links für alle, die mehr zu Moshé Feldenkrais wissen möchten:

Der Mensch hinter der Methode – Interview mit Christian Buckard © Berlin Verlag

Mr. Hokuspokus © WDR Teil 1 von 6

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